Im Rahmen des Deutsch-Polnischen
Jahres 2005/2006 ist das Ethnografische Museum Krakau mit der Ausstellung
"Krakauer Krippen - Weihnachtsglanz aus Polen" zu Gast
im Museum Europäischer Kulturen. Schwerpunkt der Ausstellung
sind märchenhaft anmutenden Krippen (polnisch "Szopki")
aus Holz, Pappe und buntem Stanniolpapier. Krakau ist das Zentrum
dieser einzigartigen, stets in Anlehnung an reale Bauwerke der Stadt
geschaffenen Krippen.
Krakauer Krippe von Michae? Ezenekier,
Ende 19. Jh.
|
|
Krakauer Krippe von Zygmunt Grabarski,
1983
|
|
Krakauer Krippe von Jan Malik,
1974
|
Ursprünglich
dienten sie als transportable Kulissen für Krippenspielaufführungen
mit Puppen in Krakauer Bürgerhäusern. Zu den biblischen
Szenen gesellten sich weltliche, oft patriotische Genreszenen, die
in satirischer Art vorgetragen wurden und das Publikum besonders
erheiterten. Bei der Kirchenobrigkeit führten sie aber zu Reglementierungen
und unter der österreichischen Herrschaft gar zum Verbot der
Krippenumzüge. Höhepunkt dieser Aufführungen war
das 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg.
|
Spielpuppen für die Krippe,
Krakau, 19./20. Jahrhundert
|
|
Turon - Maske
der Weihnachtssänger
Stary S?cz, 1908
|
|
Seit 1937 gibt es einen jährlichen
Wettbewerb um die schönste Krippe Krakaus. Nachdem im Zweiten
Weltkrieg diese Tradition unterbrochen werden musste, wurde der
Wettbewerb bereits 1945 wieder aufgenommen. Heute nehmen über
100 Krippenbauer daran teil. Zwei Drittel der Teilnehmer sind Jugendliche,
die um die schönste Krippe wetteifern.
Kinder mit ihren selbstgebauten Krippen
beim Wettbewerb in Krakau, 1993
Finanziert wurde die Ausstellung
vom Adam-Mickiewicz-Institut und aus den Mitteln des Kulturministeriums
der Republik Polen.
|