Museumsveranstaltungen
www.migration-identity.org
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Was haben ein Dönerkebap
und ein Leierkasten gemeinsam? Sie sind typisch für Berlin und
wurden von türkischen bzw. italienischen Zuwanderern populär
gemacht. Die Suche nach Arbeit ist der häufigste Grund für
Menschen, ihren Herkunftsort zu verlassen und in die Fremde zu ziehen,
um ihre Lebensverhältnisse zu verbessern. Das gilt weltweit und
für alle Zeiten. Berlin ist ein beredtes Beispiel für diese
Entwicklung. Seit Jahrhunderten kommen Migranten aus Deutschland und
von außerhalb hierher. |
Titel: Aktion "Buntes
Kreuzberg putzt sein Zuhause", 2002
Foto: Metin Yilmaz, Berlin
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Sie
und ihre Nachfahren haben die Stadt mitgeprägt. Warum und wie
sie dies bewerkstellig(t)en, zeigt eine Ausstellung im Museum Europäischer
Kulturen beispielhaft an acht Objekten und ihren kulturellen oder
historischen Kontexten. Dabei handelt es sich um einen Leierkasten,
Postkarten zur Anwerbung von "Gastarbeitern", einen Dönerspieß,
Blumenerde aus Kokosfasern, einen Imbiss-Altar, Kopftücher, T-Shirts
und eine Plastiktasche. Diese Objekte bzw. Objektgruppen und ihre
Geschichten stehen für Migrationsprozesse in Berlin vom letzten
Drittel des 19. Jahrhunderts bis heute. |
Abgerundet wird die Ausstellung durch das interaktive Kunstwerk von
Cida de Aragon mit dem Titel "Migration ist eine kreative Situation".
Darüber hinaus können die Besucher anhand von speziellen
Internetadressen und einem entsprechenden Literaturangebot mehr zum
Thema "Migration" erfahren. Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm
mit Zeitzeugengesprächen, Lesungen, Erzählungen, der Vorstellung
von Migrantenorganisationen sowie musikalischen und kulinarischen
Angeboten ergänzt die Ausstellung.
"MigrationsGeschichten
in Berlin" ist die zweite von drei Ausstellungen, die das Museum
Europäischer Kulturen im Rahmen des EU-Projektes "Migration,
Work and Identity. A European history, told in museums" zeigt.
An diesem Projekt beteiligen sich Museen aus sechs europäischen
Ländern mit dem Ziel, eine gemeinsame Perspektive zum Thema
"Migration" zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit Migranten
vor Ort präsentiert jedes Museum eine Ausstellung mit zusätzlichen
Veranstaltungen. Ausschnitte daraus sind unter der Adresse www.migration-identity.org
abrufbar. Darüber hinaus haben alle beteiligten Museen eine
gemeinsame Wanderausstellung unter dem Titel "Crossing borders.
An international exhibition on migration in Europe" erarbeitet,
die in den verschiedenen Partnermuseen, darunter im Museum Europäischer
Kulturen ab Mai 2004 zu sehen sein wird. Die erste der drei besagten
Ausstellungen "Heimat Berlin? Fotografische Impressionen"
wurde im Jahr 2002 gezeigt. Hier präsentierten acht Berliner
Fotografen und Fotografinnen unterschiedlicher kultureller Herkunft
ihre spezifische Sicht auf Berlin als kulturelles "Patchwork"
(vgl. gleichnamige Ausstellungspublikation, Hg. D. Neuland-Kitzerow/E.
Tietmeyer [Kleine Schriften des Vereins der Freunde des Museums
Europäischer Kulturen, Heft 2], Berlin 2002).
Alle Aktivitäten im Museum
Europäischer Kulturen sind Teil der "Berliner Plattform",
eine gemeinsame Initiative des Nachbarschaftsmuseums e.V., des Deutschen
Technikmuseums Berlin, des Museumspädagogischen Dienstes Berlin
und der genannten Institution. Das Ziel der "Berliner Plattform"
besteht künftig darin, mit der Öffnung für weitere
Museen und Kulturinstitutionen die Ergebnisse des EU-Projektes nachhaltig
zu verankern. Dies geschieht immer in Zusammenarbeit mit Migranten
und/oder deren Nachfahren. Damit soll ihnen ermöglicht werden,
die entsprechenden Museen auch als Orte ihrer Kulturgeschichten
wahrzunehmen und aktiv zu befördern.
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"Altar"
in einem Berliner Asia-Imbiss, 2002
Ausschnitt - Fotograf: Dong-Ha Choe, Berlin
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Berlin
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